Montag, 24. Februar 2014

23.02. - Ein Tag auf der Estancia

Noch niemals bin ich am Morgen von solch einem Vogelgezwitscher aufgewacht! Ein Alarm, so etwas Unglaubliches. Hunderte von kleinen grünen Papageien, Gurren der Tauben, das unverwechselbare Geräusch, das die Chimangos machen, das Krähen der Wasservögel, sicher noch einige andere Vögel mehr und zwischendrin auch noch der Hahn. Ich habe das aufgenommen, das glaubt mir sonst nie jemand!
Gestern Abend haben wir kaum mehr als die unendlich vielen Sterne sehen können. Darum war es heute Zeit die Estancia zu erkunden. Zuerst aber Frühstück. Josés Onkel Pincho ist fast 80 und wenn er in seinem Häuschen ist, dann wird er von den "Caseros" verpflegt. Die Familie hat ein eigenes Haus auf der Estancia und kümmert sich um die Bewirtschaftung der Felder, das Gründstück und alles was dazu gehört. Und eben auch um den Onkel. Sie leben dort seit vielen Jahren und für sie ist er wie ein Familienmitglied. Wobei man deutlich merkt, er ist der Chef - trotz aller Liebe! Da nun nichts zu Essen im Haus war und der Ort Bomäbal zwar mit dem Auto in 13 min zu erreichen ist, aber das auf dem Land nicht so läuft, wurden auch wir herzlich von den Beiden empfangen und verpflegt. Und wie!! Susana ist die Freundlichkeit in Person, in unserem Alter, aber war besorgt um uns, als sei sie unsere Oma :)) noch einen Tag länger und keine Hose hätte mehr gepasst.

Frühstück also und dann gingen wir erstmal raus. Ordentlich mit Autan besprüht, damit die Mücken und nicht komplett auffressen. 

Das Gelände ist wunderschön angelegt. Es gibt ganze Alleen, die frühere eine Art Straße bildeten, auf der man zum Haus fuhr. Dazu muss ich sagen, dass Haus ist klein, viel viel kleiner als es die angelegten "Straßen" glauben lassen würden. Es hat eine kleine Küche, ein Wohnzimmer, ein kleines Bad und 2 Schlafzimmer. 

Die Bäume wurden nach Sorten gepflanzt . Zumindest ein großer Teil. Alles wurde von Josés Opa angelegt und mit der Familie aufgebaut. Es gibt Palmen,
Kastanien, Feigen, Avocados, Eichen, Mandarinen, Orangen
 Eukalyptus, einen undurchdringlichen Bambushain
in dem eine Leguanfamilie wohnt, der größte 1,5 m lang. Eine Araukarie mit riesen Zapfen in männlich und weiblich
männlich
(Weiblich, auch der groß, aber mit Stacheln. Wiegt bestimmt auch ein Kilo)

 Zypressen, Kampfer und viele 
einheimische Arten. 
Hinter den Bäumen, vor den bewirtschafteten Feldern tummeln sich Schweine
Rinder

Schafe, Pferde und Hühner. 2 Hunde gibt es natürlich auch - Canela und Negro. 
Außen um das bewaldete und bebaute Gelände die Landwitschaft simpel - Soja und Mais, sonst nichts. 400ha ist die Farm groß und somit relativ klein. Offenbar aber trotzdem lohnend. 
(Soja soweit das Auge reicht)
Wir landeten irgendwann bei unserem Auto, das unmittelbar vor dem Tor steckengeblieben war und nun Schlammverkrustet darauf wartete rausgezogen zu werden 
José wollte gerne Richtung des ehemaligen Grundstückes seiner Mutter gegen und so zogen wir los Richtung Nachbarhaus.
Die Auffahrt zur Estancia von Josés Onkel. 
Das Wetter war wunderbar und was soll ich sagen, wir Wurden beim Frühstück mit den Worten bergrüßt:" Ihr habt die Sonne mitgebracht. Es hat tagelang geschüttet!" Häh? Wir? Sonne? :)))

Der nächste Nachbar ist gut 3 km entfernt und das Tor war zu und somit der evtl Durchgang zum ehemaligen Grundstück versperrt. 
Canela und Negro begleiteten uns die ganze Zeit und suchten immer wieder in den Feldern Spuren. Einmal erwischte Canela ein Gürteltier. Es haute aber direkt wieder ab.
Am Ende unsere Runde war Negro fix und fertig und genehmigte sich ein Bad in einer "Pfütze" :)
Später am Abend kam Pincho und Onkel und Neffe hatten viel zu erzählen
Wie spazierten bei Sonnenuntergang erneut über das Gelände und sahen noch einmal andere Dinge als wenige Stunden zuvor.
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Ein Timbó zum Beispiel. 
Die Sonne verschwindet hier sehr schnell und so sahen wir am Ende des Rundganges nur noch Gühwürmchen ❤️! Sie sind einfach zauberhaft. 
Der Abend endete in Susanas Küche mit Hühnchen für alle und Pizza für mich :).  

20., 21., 23. 2: (Fehl)Organisation eines Familientreffens

Als wir uns von meinen Schwestern in Villa Gral. Belgrano vor fast drei Wochen trennten, war klar, wir wollen uns nochmal treffen. Der Treffpunkt sollte irgendwo sein, wo es schön ist und uns ungefähr auf dem Weg lag. Die Wahl fiel relativ schnell auf San Luis, und da mein Bruder Pablo aus dem buchstäblich hohen Norden kommen wollte (die Anreise aus Iruya macht immerhin über 1400 km aus), musste alles genau geplant werden. Während der ganzen Reise fragte ich also immer wieder nach, ob denn alles klar ginge, allerdings ohne allzu großes Echo zu erhalten. Nico erinnerte mich immer wieder daran, es gab ein, zwei Gegenvorschläge, aber letztlich hingen wir in der Luft.

Zwei Tage vor dem geplanten Termin dann die überraschende Wendung, Pablo schafft es auf gar keinen Fall an dem Tag. Er hat gar kein Auto, und die Busfahrt dauert zu lang. Grrr, das kam plötzlich und überraschend nach so langer Zeit!

Wir kamen aus San Rafael mal wieder durch die Wüste angefahren. Das muss man sich vorstellen: 160 km ohne etwas dazwischen. Ohne etwas meint: einmal wollen wir eine Matepause machen, und ich sagte, wie halten am nächsten Baum. Es kam keiner! Nach 20 km kam wenigstens eine Wasserstelle mit einem Windrad - auch gut.


San Luis war überraschend lieblich. Sauber, ordentlich, und selbst die Landschaft war weniger wild als auf dem Rest der Reise. Die Felder hätten auch im Taunus sein können! Wir hatten uns die Talsperre La Florida ausgesucht, was nach den Tourismus-Prospekten schön und geeignet aussah. Das passte auch. Wir fanden zunächst eine Hütte innerhalb eines Campingplatzes direkt am See, aber die sah nicht sehr sauber aus. Die zweite war dagegen sehr nett und auch billiger, wenn auch nicht am See.



Kurz darauf kamen meine Schwestern mit meiner Nichte Serena an - schönes Wiedersehen! Wir machten ein paar Besorgungen und schauen uns den Ferienort El Trapiche an, der sehr nett aussah und sogar einen großen Markt hatte, wo wir ein paar Mitbringsel holten.



Leider die große Überraschung: mein Bruder wollte in Rio Cuarto abgeholt werden, das über 230 km entfernt war. Dabei waren meine Schwestern genau dort vorbeigefahren, und hätte er sich früher auf den Weg gemacht, hätte alles gepasst. Egal, half nichts. Am nächsten Tag dann mal eben fast 500 km fahren, um ihn abzuholen. Wir würden wohl nicht viel von dem schönen See haben.

Das konnten wir sowieso nicht. In der Nacht kam wieder ein Gewitter auf, und es regnete extrem viel. Die Wahl der Hütte erwies sich als nochmal so gut: am See hätten wir da ganz alt ausgesehen.

Da der Tag Regen verhieß, machten wir uns auf den Weg nach Rio Cuarto. Eine lange, öde Straße. Einziges Highlight: ein paar altertümliche Pferdekarren.



Wir trafen Pablo an Busbahnhof und fuhren wieder zurück nach El Trapiche. Ich war ziemlich fertig vom Fahren, und am Ende noch ärgerlicher: der Tag war hier schon gewesen, aber am Abend regnete es wieder. Der Fluss, der am Vortag nett und badefreundlich gewesen war, war zum reißenden Strom geworden.


Vorher


Nachher

Aufgrund der Wettervorhersage beschlossen wir, am nächsten Morgen wieder abzureisen. Der Abend war lang und unterhaltsam, wobei Nico früh ins Bett ging. Nach dem Frühstück dann ab wieder auf die Strecke - bis Rio Cuarto, wo wir meine ältere Schwester Ana am Busbahnhof absetzten. Sie wollte eigentlich mit uns nach Buenos Aires fahren, aber nach ein paar Anrufen stellte sich heraus, dass die Freundin, die die besuchen wollte, nicht da war. Organisation: setzen, 6.

Spontan umorganisieren war aber doch nicht so schlecht. Ich rief meinen Onkel an, der zwar in Buenos Aires war, aber am nächsten Tag zu seiner Estancia in Bombal fahren wollte. Wir durften dorthin und auf ihn warten! Es waren nur noch 370 km, also noch vor dem Abend zu schaffen. Als wir ankamen, war es schon dunkel, Nico am Steuer, und wir mussten die letzten 5 oder 6 km auf einer nicht asphaltierten Straße fahren. Der Regen hatte sie in eine glitschige Schlammpiste verwandelt, und als Nico sich beinahe umdrehte (geschickt gegengesteuert!), übergab die mir das Steuer. In einer fahrtechnischen Meisterleistung schafften wir es völlig schlammbedeckt bis 3 m vor das Tor - da ging aber nichts mehr. Wir ließen das Auto im Schlamm stecken und gingen völlig erschöpft ins Bett.

19.02. - Bodega und bekannte Probleme

Wir bekamen detaillierte Informationen des "Herbergsvaters" mit auf den weiteren Weg. Auch sagte er uns, welches Weingut am besten zu besuchen sei. "O. Fournier", 10 Autominuten entfernt. Eine kleine bis mittelgroße Bodega. Als wir es schon aus der Ferne an dem UFO ähnlichem Dach erkannten und wenig später vor dem Eingangstor standen, war uns klar, klein ist es auf keinen Fall! 
(Die Auffahrt)
Die Besichtigung war mit 60 Pesos pro Person wirklich ganz schön happig, aber die Führung war auf Englisch und nur für uns beide, das versöhnte mich dann direkt. Es kommen pro Tag bis zu 70 Personen zu Führungen und alle werden individuell durchgeführt. Allerdings auch sehr emotionslos. Fließbandarbeit und überhaupt gar nicht mit der kleinen Bodega zu vergleichen, die wir vorher besuchten. Auch der Verarbeitungsprozess ist deutlich unterschiedlich. Der Besitzer der Bodega, ein Spanier, der noch 3 weitere Weingüter besitzt, hat das Gebäude perfektioniert! Das hier im Detail zu beschreiben wird mir nicht gelingen, ohne dass das mehrere Seiten füllen würde! 
Hier ist nichts ohne Grund genauso gebaut wie es ist. 
Dieses Fenster lässt zum Beispiel Licht bis in den Keller. 

Alle Ebenden haben Gitter, statt Beton. Die Luft kann so zirkulieren. 
Das Wasser wird geklärt und wiederverwendet. 
In den tragenden Säulen des Daches befindet der Fermentationsprozeß statt. 
(Hinten im Bild ;) )
("Stellen sie sich da hin, ich mache ein Foto!" - äh, ja... 😋 ) 
Dann geht es in Gr Eichenfässer. 
Und später, der Roble Wein zum Lagern in einen der größten Weinkeller Südamerikas
!!!! Toll !!! 
Und der Wein schmeckte wirklich sehr gut, ist aber auch teuer. 
(Tiefenschärfe is nich) 

Weiter ging es nach (jetzt muss ich José fragen, ich bekomme es nicht mehr auf die Reihe! Zu viele San ....) San Rafael. Wir hatten ja eine genau Beschreibung wo es entlang gehen soll. Nicht die große Straße, sondern über eine kleine am Stausee vorbei. Bis wir dahin kamen war es aber doch einiges an Kilometern. Wir verließen die grüne Lamdschaft und die Anden und fuhren geradeaus durch ödes Land. Zwischendrin nahmen wir einen Anhalter mit. Schon fast 50 und auf dem Weg nach Hause. Er war in Mendoza erfolgreich auf Arbeitssuche und hatte kein Geld mehr für den Bus. So musste er 600 km trampen! Den Tag vorher hatte ihn niemand mitgenommen und er übernachtete auf einer Bank im Busterminal. Es war schon Mittagszeit und er hatte noch nichts gegessen. Wir kauften ihm ein paar Brote und nahmen ihn so weit es ging mit. Ein netter Kerl! Damit er nicht wieder hungern musste gaben wir ihm noch 100pesos mit und wünschten ihm viel Glück! 
Unser Weg führte uns mitten in ein Tourizentrum! Unglaublich. So viel Cabanas, Werbung und Aufdringlichkeit hatten wir bisher noch gar nicht erlebt. 
Die Straße zum Stausee erwischten wir verkehrt herum, es ist eine Runde und von daher machten wir uns keine Sorgen. 
Dann war er da der See
Riesig und total schön 
Hier kann man allerhand Tourisacheb machen. Rating im Fluß, so der genug Wasser vom Stausee bekommt, Padeln auf dem See, Kletterparks usw. Wir wollten den vorgeschlagenen Weg um den See fahren. Gut 43 km Schotterpiste und schlecht zu befahren. Das bemerkten wir aber erst etwas später! Während ich die Fotos des Sees aufnahm, stach mich eine Wespe. An diesem Stich und den Folgen hatte ich einige Tage meinen Spaß 😖! 
Der Weg, der nun kam war erstens schlecht und zweitens an den Seiten steil. Ich kann das ja gar nicht leiden :)! 
Wir sahen Felsformationen,den Fluß und 2 weitere kleinere Stauseen auf diesem Weg. Inkl der dazu gehörigen Kraftwerke. 

Wir haben gar keine Fotos mehr davon gemacht. Davon gibt es schon so viele und ehrlich, wer in Valle de La Luna war, der hat alles gesehen :). 
Wir waren also froh, als es nur noch 7km waren. Unterwegs waren wir schon überrascht, dass zwar bis zum 2. Stausee recht viele fuhren, aber weiter nicht. Gegenverkehr gab es auch wenig ... 
Ihr könnt es Euch denken, oder?!!
Aaaaarrrrrrgggggsssss!!! 
Warum in aller Welt gab es da keine Hinweisschilder??? Wir waren echt stinkig! Und müde! Den ganzen Weg zurück. Wären wir den Weg wie vorgeschlagen von der anderen Richtung gefahren, hätten wir direkt gemerkt, dass es nicht geht. So ein Mist. Eine Stunde Fahrt zurück, locker! 
Aber was hilft es, wir machten kehrt und stoppten einige entgegenkommende Autos, auf dass ihnen nicht das Gleiche passierte. 
Mir brummte inzwischen ordentlich der Kopf, so ein Wespenstich kann ganz schön zusetzen. Deutlich zügiger als auf dem Hinweg und das Auto nicht schonend, ging es wieder Ri See. An einer Eisdiele hielten wir auf einen verdienten, köstlichen Ananasshake ohne Milch.  Ein Liter :)! 
Dann die Suche nach einem Hotel für die Nacht. 
Es passierte, was immer passiert. Es fing an zu Regnen. Überrascht uns ja nicht mehr. Aber dieses Mal wurden wir um 20 Uhr mit einem Regenbogen belohnt. 


Ein schöner Tagesabschluß. Immerhin :) 

Mittwoch, 19. Februar 2014

18.02. - Wo sind denn nun die Anden?

Blauer Himmel- Wow! 
(Das sind keine Wolken! Das sind die schneebedeckten Gipfel der Anden <3 )

In der argentinische Geschichte gibt es einen besonderen Apfelbaum und der Besuch dieser historischen Stelle stand heute auf unserem Plan. Plan? Haben wir überhaupt nicht. Eins führt immer zum Anderen und am Ende passt es immer. Wir folgen Empfehlungen und lassen uns treiben. Der Apfelbaum wurde uns auf der Straße empfohlen, als José nach einem Hotel fragte. "Sie sind also Tourist?! Nehmen  sie das Hotel die Straße hoch und besuchen sie ..."  So funktioniert unser "Plan" :)
"Manzano histórico", hier fand eine Begegnung zwischen dem wiederkehrenden San Martín, als er bereits auf seine Ämter verzichtet hatte und als Zivilist aus Chile zurückkehrte und einem seiner ehemaligen Kadetten statt.  Die Geschichte sagt, dass San Martin in als Sohn begrüßte. Für mehr bitte googeln :)) 
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Nette Geschichte, aber dafür so ein riesen Monument? Der Apfelbaum befindet sich übrigens in der 4. Generation. 
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Wir schlenderten noch etwas über das recht große Gelände und genossen in der Sonne einen Mate. 
Den ganzen Tag zogen uns die Schneebedeckten Gipfel der Anden magisch an. 
(Auf dem Weg zum Apfelbaum)

Wir waren inzwischen schon recht dicht dran und ein Weg führte direkt weiter in die Berge. Warum nicht mal gucken, was da noch so kommt? Schotterpiste, ist klar. Eigentlich mit dem Mietwagen nicht erlaubt. Würden wir uns daran halten, wir wären nicht aus Buenos Aires heraus gekommen. 
Am Himmel waren inzwischen dicke Wolken. Der große Berg, der auf dem Foto bei dem Monument  lediglich von Schönwetterwolken umgeben war, war gar nicht mehr zu sehen. Das Wetter änderte sich schnell, aber wenn man das optimistisch sieht, konnten die Wolken genauso gut wieder verschwinden!

Die Schotterpiste begann ganz harmlos, schlängelte sich die Berge hoch und wurde immer schmaler und schlechter. Wir mussten ein paar Bäche überqueren, an denen immer wieder Leute picknickten - hier ist eine Klappsitzgarnitur ein Muss! Am Ende der Straße war ein Posten der Gendarmerie. 
Erstmal blieben wir zaghaft vor dem Tor streben und gingen zu Fuß gucken was hier los ist. Wir wurden freundlich empfangen und sollten doch mit dem Auto weiter bis zur Schranke fahren. 
Dann gab es das übliche Prozedre: Name, Adresse, Passnummer, Kennzeichen, Geburtsdatum, Abfahrtort und Ziel, nur Gewicht und Schuhgröße fragt niemand. All diese Angaben muss man bei jeder Übernachtung im Hotel angeben! 
In diesem Fall jedoch sinnvoll. Die Anden sind kein Kinderspielplatz. Sollte es Probleme geben, weiß man sofort bescheid. 

Weiter nach oben. Der Weg war jetzt eindeutig schlecht. Fast nur im ersten Gang befahrbar, mit halbmetertiefen Schlaglöchern und sehr eng und sehr steil! Wir wollten eine Hütte erreichen, 8 km weiter oben, trafen aber erst mal einen Trupp Soldaten, die auf Mulis unterwegs waren, ein paar ausgerissene Pferde einzufangen. Sie kamen erfolglos zurück und schwätzten eine Weile mit uns. Ich durfte aufsitzen! Meine neugierigen Fragen dazu, wie sich ein Muli anfühlt, waren wohl etwas aufdringlich ;))
(Fühlt sich tatsächlich wie ein Pferd an) 
Der Weg war wirklich kein Zuckerschlecken! Phasenweise wäre ein Sport-BH nicht schlecht gewesen.
Wir kamen an eine erste Brücke und José machte erst mal den Holz-Check. 
Direkt vor der Brücke parkte ein Auto und es waren ernsthaft Zelte aufgebaut. Mitten in den Bergen und mutig nahe am Wasser. 
Brücke für gut befunden und weiter den Berg hoch. Ich fand das nicht an jeder Stelle lustig. Die Straße schlecht und neben mir ging es ordentlich nach unten. 
Zwischendrin scherzten wir andauernd mit der Frage, wo denn genau jetzt die Anden sind. Als wir an der Puente del Inka waren, die mitten in den riesen Bergen der Anden und unweit des Aconcagua liegt, hörten wir wie eine Frau einen Mitarbeiter von dort fragte, wo denn die Anden wären. Dass der nicht vor Lachen umgekippt ist, alle Achtung :D! 
Wir waren auf jeden Fall besorgt, dass wir sie verpassen könnten :)). An der nächsten Brücke war dann wirklich Schluss. Ein Allrad wäre ab jetzt nötig geworden. 
Wie ließen das Auto stehen und gingen zu Fuß weiter. Die Hütte war nicht zu sehen. Wir sind ganz kurz vor dem Ziel (sahen wir später auf einer Karte) abgedreht und abseits der Straße wieder zum Auto. 
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José ging hinter mir und hat mir zum Glück erst im Auto erzählt, dass sich eine fette Spinne (mit Haaren und so!!) durch mich gestört fühlte und an meinen Füßen vorbei krabbelte! iiiiihhhhhh!!! 
Der Hinmel hatte sich derweil komplett zugezogen und wir waren kurz vor einer Wolke. Ein wunderbares Beispiel dafür, wir wahnsinnig schnell sich in den Bergen das Wetter ändert. 
Wir machten uns wieder auf den Rückweg. Zwischenstop in einem netten Restaurant noch in den Bergen. Dort war die Heizung an !
Weiter zum nächsten WLAN und schauen wo wir übernachten. In San Carlos sollte das sein. Nur wenige km entfernt. Wie hatten nicht erwartet, dass sich die Landschaft innerhalb des Weingebietes noch einmal ändern würde. Auf dem Weg dorthin war es plötzlich wunderschön grün und lieblich. Hier wollten wir dann doch noch eine Weinprobe machen. Ob man da einen Unterschied bemerkt? 
Unser Hotel fanden wir durch Zufall. Und hatten wieder großes Glück! Tolle Menschen trafen wir. Der Eigentümer kochte am Abend und wir aßen gesellig mit 3 weitern Gästen und der Familie zu Abend. 
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